„Beruflich muss sich etwas ändern!“ – Stell dir vor, dass das deine Idee ist. Ok, soweit so gut. Soll ich dir sagen, was dann bei den meisten passiert?
Gar nichts. Ja, leider.
Denn die prozentuale Wahrscheinlichkeit, auf Basis einer reinen Idee ans Ziel zu kommen, liegt bei gerade einmal 10%. Das geht aus einer Untersuchung der American Society for Training and Development hervor.
👉🏼 Keine Sorge. Es gibt viele Möglichkeiten, wie auch du ins Handeln kommen und dranbleiben kannst.
In diesem Blogpost gebe ich dir 4 Schritte und einen wertvollen Extratipp an die Hand. Wir sprechen dabei auch über Hindernisse, Disziplin, Gewohnheiten und natürlich über das Gefühl (was sollst du auch anderes von mir erwarten… :D). Und was meiner Meinung nach einer der wichtigsten Aspekte ist, verrate ich dir in Schritt 2.
Warum Veränderung so schwer ist - Die 3 größten Faktoren
1 - Es kostet Zeit und Energie
Ja, Veränderung passiert nicht mit einem Fingerschnipps oder über Nacht. Doch es kostet auch nicht so viel Zeit, wie wir anfänglich denken!
Vor allem dann nicht, wenn du eine für dich passende Herangehensweise entwickelst, die dazu noch Spaß macht. Und stell dir mal vor, du hast dein Ziel erreicht und schaust zurück: Würdest du bereuen, diese Zeit nicht investiert zu haben.
„Zeit hat man nicht. Zeit nimmt man sich.“ – toller Spruch dazu.
2 - Du willst zu viel auf einmal
Du willst dringend etwas verändern, weil dich deine aktuelle Lebenssituation nicht mehr zufrieden macht. Du setzt dich mit dem Thema auseinander und nimmst viele Baustellen war:
✨ Dir fehlen enge Freundschaften, mit denen du tiefgründige Gespräche führen und herzlich lachen kannst.
✨ Du wünscht dir berufliche Veränderung, weil dich dein Job zu sehr stresst.
✨ Und du merkst, dass du deine Freizeit nicht bewusst nutzt und dir ein „richtiges“ Hobby fehlt.
Du schmiedest Pläne und setzt Ziele. Was wird passieren?! Ganz klar: Früher oder später kommt der Zeitpunkt, wo dich alles so sehr überfordert, dass du alle 3 Themen schleifen lässt.
👉🏼 Deshalb: Je weniger auf einmal, desto wahrscheinlicher erreichst du dein(e) Ziel(e).
3 - Der ganz normale Alltag ...
Wenn wir etwas verändern wollen, sind wie im ersten Moment Feuer und Flamme. Die Motivation ist hoch.
Beispiel: Du willst dir ab sofort abends nach Feierabend 30min zum Lesen eines Sachbuchs nehmen, um beruflich Klarheit zu gewinnen. Und dann, es ist Feierabend und du bist hundemüde. Der Tag war wahnsinnig stressig. Du fällst nur noch auf die Couch.
Fakt ist: Der Realitäts-Check ist durchgefallen. Der Alltag ist dazwischengekommen.
Wie du damit umgehen kannst, schauen wir uns in den folgenden 4 Schritten an.
4 Schritte, wie du ins Handeln kommst
Schritt 1: Klarheit schaffen
Wie sollst du ein Ziel erreichen, wenn du gar nicht weißt, wo der Startpunkt ist?! Deshalb ist es so wichtig, diesen Schritt als erstes zu gehen.
Für eine kurze Standortbestimmung nutze ich gerne eins meiner Lieblingstools in der Coachingarbeit: die Context-Map. Sie bringt enorm viel Klarheit. Das erfahre ich zumindest mit meinen Kundinnen.
👉🏼 Dazu schreibst du dein Thema in die Mitte des Blattes und drumherum alle Gedanken, die dir dazu einfallen – quasi in einer Art Brainstorming. Die visuelle Darstellung macht das Thema dadurch klarer und greifbarer.
Ich habe ein Übungsblatt für die einzelnen Schritte erstellt.
Wenn du mein Coaching-Workbook besitzt, findest du die Übung auf Seite 8.
Schritt 2: Ziel definieren und ins gefühl gehen
Bleiben wir beim anfänglichen Beispiel „Berufliche Veränderung“. Du darfst dich hier ganz ehrlich fragen:
✨ Welches Ergebnis wäre schön?
✨ Was wünscht ich mir?
✨ Wo möchte ich am Ende stehen?
Wichtig hierbei: Vergiss das Gefühl nicht! Wie willst bzw. wirst du dich am Ende FÜHLEN, wenn das Ziel erreicht ist? Was tief in dir motiviert dich, für dein Ziel loszugehen?
Im Übungsblatt habe ich die Fragen noch einmal aufgelistet.
Was ich bei dem ganzen Prozess der Zielsetzung (und überhaupt beim Umsetzungsthema) so wichtig finde: Freude & Leichtigkeit.
Denn sobald es um Ziele geht, fangen die meisten Menschen an zu verkrampfen. Sie haben den veralteten Glaubenssatz: Ziele = Druck und Stress. Doch wer sagt, dass das so sein muss? Was ist, wenn es leicht gehen kann? Und sogar Spaß macht?
Ich bin überzeugt, dass genau das möglich ist. (Wenn du es nicht bist: Was spricht dagegen?!)
Schritt 3: Umsetzungsplan entwerfen & ins Handeln kommen
Jetzt wird es konkreter. Wir entwerfen einen Umsetzungsplan.
Dieser beinhaltet:
✨ Zielformulierung: Um was geht es genau? Formuliere es kurz und knapp.
✨ Zeitlichen Rahmen: Bis wann möchtest du dein Ziel erreicht haben? Wie viel Zeit planst du dafür ein?
✨ Kleine Schritte: Was kannst bzw. willst du als nächstes tun? Was kannst du am besten noch heute umsetzen? Je kleiner die Schritte (5-30min Tasks) sind, desto besser.
✨ Hürden: Was könnte dir in den Weg kommen? Denke hier an äußerliche Faktoren (Zeitmanagement, Krankheit, …), als auch an psychische Hindernisse (fehlende Motivation, Ablenkung, …). Hast du sogar schon erste Ideen, wie du diese Hürden umgehen kannst?
✨ Blumenstrauß: Wie kannst du dich bei Zielerreichung belohnen? Gibt es ein Ereignis, das du schon länger erleben möchtest? Was könntest du dir gönnen? Gibt es etwas, das du dir schon länger kaufen möchtest?
👉🏼 Kurzer Check: Wie realistisch stufst du es ein, dein Ziel zu erreichen? (Auf einer Skala von 1-10) Wenn die Zahl gering ist, braucht dein Umsetzungsplan mehr Feinschliff.
Nutze gerne das Übungsblatt, um gleich deinen Umsetzungsplan zu entwerfen!
Little things make big things happen.
PAUL WATZLAWICK
Schritt 4 - Dranbleiben und für Konsistenz sorgen
Dranbleiben: Ein großes Thema im 1:1 Coaching.
💡 Eine kurze Erklärung dazu:
Um dranzubleiben brauchen wir zwei Dinge – Willensstärke und Gewohnheiten. Die Willensstärke ist jedoch begrenzt. Du kennst es selbst: Je weiter der Tag fortgeschritten ist, desto stärker sinkt die Entscheidungs- fähigkeit und die Energie, ins Handeln zu kommen. (Deshalb hat es sich bewährt, gleich den Morgen zu nutzen um bei einem wichtigen Thema weiterzukommen.)
👉🏼 Der größere Fokus bei der Umsetzungsstrategie sollte auf den Gewohnheiten liegen – besser gesagt auf den Tiny Habits. Das sind nichts anderes als sehr kleine Gewohnheiten. Ich spreche hier von maximal 5-10min täglich.
Weißt du, was passiert, wenn du mit solchen kleinen Verhaltensänderungen startest? Du baust Selbstvertrauen auf. Du spürst: Wenn ich mit etwas vornehme, dann schaffe ich das auch. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Gleichzeitig erreichst du schnell erste Erfolge, weil du kleine Schritte gehst. (Zu dem Thema kann ich dir das Buch von Charles Duhigg „Die Macht der Gewohnheiten“ empfehlen)
💡 Was ich zusätzlich empfehlen kann, um nachhaltig dranzubleiben: Realitäts-Checks durchführen, z.B. jede Woche. Wichtig hierbei: Ehrlich zu dir sein!! Radikal ehrlich!
✨ Was hat diese Woche gut geklappt?
✨ Was hat gar nicht geklappt?
✨ Und was kannst du tun, verändern oder streichen, um dich nächste Woche mit dem Thema besser zu fühlen?
Denke daran: Es ist nicht schlimm, wenn etwas nicht funktioniert. Wichtig ist dranzubleiben, zu reflektieren und anzupassen.
Extratipp 💡 ins handeln kommen
Und jetzt der Extra-Tipp, auf den ich in meinen Coachings am meisten baue (Und es ist einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt als Coach arbeite):
Commitment
Wir sind mit unseren Themen nicht alleine . Und genau das vergessen wir häufig. Wir sitzen zuhause auf dem Sofa und haben plötzlich die Motivation verloren. „Letztlich interessiert es doch eh keinen, wenn ich jetzt nichts mache.“
Jetzt stell dir mal vor, du hast jemanden (oder eine ganze Gruppe von Menschen), denen du dich „verpflichtest“. Im positiven Sinne. Du spürst, dass sich jemand für dich und deine Themen interessiert, vielleicht sogar im gleichen Boot sitzt. Die Chance, dass du bei deinem Thema dranbleibst, ist um ein vielfaches höher.
Also die Frage: ✨ Suche dir eine Person oder eine ganze Gruppe, mit der du ein Commitment eingehst. Legt Regeln fest. Tauscht euch regelmäßig aus. Veranstaltet kleine Challenges. So kannst du endlich ins Handeln kommen.
Dazu nochmal die Untersuchung der American Society for Training and Development, die ich sehr spannend finde:
So, wie fühlst du dich? Auf einer Skala von 1-10, wie sehr glaubst du nach diesem Blogpost an dich, dass du dein Ziel erreichen kannst?
Ich wünsche dir gutes Gelingen und eine erfolgreiche Veränderung. Und denke daran: Es liegt nicht an dir, wenn du nicht ins Handeln kommst. Es liegt an deiner Herangehensweise.
Wenn du immer wieder vor den Fragen stehst „Wie will ich leben, wohnen und arbeiten? Wie finde ich MEINEN Weg im Leben?“, dann schau dir gerne den Blogpost zu dem Thema an. Mit der 5-Schritte-Anleitung bekommst du erste Ideen, was deine nächsten Steps sein könnten.
Schreib mir gerne, wenn du Fragen, Anregungen oder weitere Ideen hast! Ich freu mich, von dir zu hören bzw. zu lesen.
Deine Isabelle