„Nur wer sich kennt, lebt sich!“ – Wow, bei dem Satz bin ich letztens ins Stocken geraten.
Lebt sich… – was heißt das? Die Autorin hat’s gut beschrieben: Wenn wir uns selbst kennen, leben wir freier von den Erwartungen anderer. Wir sind wir selbst. Unser Leben fühlt sich ganzheitlich stimmig an. Wir leben quasi uns.
Und genau das ist doch heutzutage die Herausforderung, oder?! Wir selbst zu sein. Zu wissen, wer wir sind und was wir wollen. Tiefe innere Zufriedenheit zu spüren.
In meiner Arbeit als Coach setze ich mich viel mit dem Thema „Wer bin ich?“ auseinander. Lass uns also gemeinsam auf die Suche gehen und herausfinden, wer du bist. Ich werde in dem Beitrag kurz auf spannende Fakten zu dem Thema eingehen und dir anschließend 3 konkrete Coaching-Übungen an die Hand geben.
Bist du bereit?
Wer bin ich? - Warum sich so viele nach einer Antwort sehnen.
Als Kinder folgen wir unseren Impulsen. Wir spielen mit den Dingen, die unserem Inneren entsprechen. Unseren Interessen und Bedürfnissen. Ganz intuitiv.
Je älter wir werden, desto mehr werden wir von unserem Umfeld beeinflusst. Es geht um Leistung, um Vergleiche, um Fortschritt. Wir lernen, dass es oftmals wichtiger ist, fremde Erwartungen zu erfüllen, anstatt auf unser Inneres zu hören.
Aber warum geht das den meisten so?
Wichtig: Prägungen unseres Umfelds sind nicht immer etwas Schlechtes. Denn sie geben uns auch die notwendige Orientierung. Und das ist das, was wir als Heranwachsende suchen. Wir wollen wissen, wie das Leben funktioniert.
Das Fatale ist nur, dass wir bei zu viel Input leicht vergessen, was wir eigentlich selbst wollen. Es fehlt die Balance. Spätestens im Berufsleben, wenn Geld und Status erreicht sind, wird vielen klar, dass es nicht passt. Dass die Leiter, an der sie die vergangenen Jahre hochgeklettert sind, an der falschen Mauer steht.
Gute Nachricht: Es ist nichts verloren.
Um Antworten auf die Fragen „Wer bin ich?“ zu finden, darf ein Prozess in Gang gesetzt werden. Du kannst lernen, deine Bedürfnisse besser zu spüren. Den Fokus mehr auf dich zu richten. Die Auseinandersetzung mit deinem Persönlichkeitstyp bringt dir spannende Erkenntnisse.
Es gibt viele Wege, einer Antwort näher zu kommen. Deshalb ist es egal, WIE du anfängst. Wichtig ist nur, DASS du es tust.
WER ZU SICH SELBST FINDEN WILL,
DARF ANDERE NICHT NACH DEM WEG FRAGEN.PAUL WATZLAWICK
Warum Selbsterkenntnis unerlässlich ist - 3 Vorteile
➡️ Du entdeckst Motivation fürs eigene Tun.
Oh yes, I know what I do. Je besser du dich selbst kennst, desto mehr spürst du dein Warum. Was dich antreibst. Wofür du arbeitest, lebst und liebst. Warum du das tust, was du tust.
Oder eben auch nicht… Denn es hilft uns ebenso, die Stellschrauben herauszufinden, an denen wir drehen dürfen. Was wir verändern können, um wirklich von Innen heraus zufrieden und erfüllt zu sein.
➡️ Du verstehst deine Gefühls- und Gedankenwelt besser.
Wir alle sind einzigartige Individuen – klar. Und genau das sind wir auch in Bezug auf unsere Gedanken und Gefühle. Deshalb ist es unglaublich wertvoll, wenn wir diese besser verstehen.
▹ Was sagt mein Bauchgefühl in Situation X?
▹ Warum fällt es mir so schwer, mit Kritik umzugehen?
▹ Warum löst diese Situation immer das in mir aus?
▹ Wenn ich mal in mich hinein höre: Was möchte ICH eigentlich?
➡️ Du findest deinen EIGENEN Weg.
Und das ist einer meiner Lieblingspunkte. Je mehr du über dich selbst weißt, desto mehr Selbstvertrauen gewinnst du. Desto mehr weißt du, was DU eigentlich willst. In welche Richtung dein Leben verlaufen soll.
Häufig leben wir zu sehr nach den Vorstellungen und Erwartungen anderer. Und das häufig genau aus dem Grund, dass wir eben gar nicht wissen, was wir denn stattdessen wollen. Und irgendwann kommt die Frage auf „Wer bin ich?„. Die Selbsterkenntnis hilft dir dabei. Das ist genial.
Bist du bereit für die Umsetzung? Dann gibt es jetzt wie versprochen etwas Konkretes an die Hand.
3 Coaching-Übungen für dich
Nr. 1: Check-In für zwischendurch
Im Alltag sind wir beschäftigt. Wir erfüllen ToDos – beruflich wie privat. Wir konsumieren – Fernsehen, Youtube, Podcast. Und wir unterstützen & sind für andere da – Freunde, Familie, Haustiere.
Was dabei zu kurz kommt: Das sind WIR. Einfach wir selbst. Wir selbst mit unseren Bedürfnisse, Gedanken, Freuden, Gefühlen, Wünschen. Vieles davon unterdrücken wir im hektischen Alltag oder kompensieren, mit Schokolade zum Beispiel.
Eine wahnsinnig effektive und einfache Übung ist der kurze Check-In. Es dauert nur 1-5min, je nachdem, wie es gerade in dem Moment passt.
Nimm dir dazu am besten dein Handy und stelle dir Timer über den Tag verteilt. Vielleicht einer um 9Uhr, 12Uhr, 15Uhr und 18Uhr. Und wenn das Handy klingelt, hältst du für einen Moment Inne und beantwortest dir folgende 3 Fragen:
▹ Wie gehts mir in diesem Moment?
▹ Wie fühlt sich mein Körper an?
▹ Was brauche ich gerade?
Glaub mal, das ist unglaublich hilfreich, um dich selbst besser kennenzulernen. Aber ja, über die Vorteile hatten wir ja schon gesprochen 🙂
Nr. 2: Dein Umfeld - kein Zufallsereignis
Wir alle bewegen uns in einem Umfeld aus Menschen. Aus guten Freuden, der Familie, Arbeitskollegen, … Und diese Menschen beeinflussen uns – positiv sowie negativ.
Es gibt Gründe, warum wir diese Menschen sehr mögen und häufig auch Gründe, warum sie einen großen Teil unseres Lebens ausmachen. Und genau gibt es Dinge, die wir an den anderen nicht mögen, die uns nicht entsprechen, die uns vielleicht sogar abstoßen.
Es ist äußerst spannend, sich das engste Umfeld immer mal wieder genauer anzuschauen. Mit wem verbringe ich eigentlich die meiste Zeit? Deshalb meine Frage an dich:
▹ Wer sind die 5 Menschen, mit denen du dich aktuell am häufigsten umgibst?
▹ Und was glaubst du, inwieweit bereichern diese Menschen dein Leben und wo beeinflussen sie dich vielleicht negativ?
Nimm dir am besten dein Blatt und den Stift und halte alles fest, was dir einfällt. Schreib es einfach runter und lass es wirken. Gibt es etwas, das dir auffällt?
Nr. 3: Wo stehe ich? - Status quo
„Was gefällt mir in meinem Leben eigentlich gerade und was nicht?“ Das ist eine recht simple Frage, die jedoch große Aufschlüsse bringen kann. Denn wir lernen, mehr auf uns zu hören. Nach Innen zu schauen. Zu reflektieren. Und lernen uns so selbst besser kennen.
Deshalb zeichne dir doch direkt mal eine Tabelle. In eine Spalte schreibst du die Dinge, die dir in deinem Leben aktuell gefallen und in die andere Spalte, welche eben nicht.
Wenn es dir hilft, kannst du es auch verschiedene Lebensbereiche trennen: Beruf, Freizeit, Weiterentwicklung, Familie, Freunde, Finanzen, Sinnhaftigkeit/ Werte, …
Wer bin ich? - Fühlst dich dich ein kleines bisschen klarer?
Ich hoffe, dass dir diese kleine Reise zur dir gefallen hat. Und ich wiederhole es gerne noch einmal: Es ist ein Prozess, dich selbst besser kennenzulernen.
Setz dich deshalb nicht unter Druck, mit einem Buch oder ein paar Übungen eine Antwort zu finden. Du bist DU – vielleicht beruhigt dich dieser Satz.
Wenn du dich mit diesem Thema noch weiter auseinandersetzen willst, schau dir gern meinen Blogpost „Den eigenen Lebensweg finden“ an.
Schreib mir gerne, wenn du Fragen, Anregungen oder weitere Ideen hast! Ich freu mich, von dir zu hören bzw. zu lesen.
Deine Isabelle